Martin Luther und die evangelische Kirche

Erfahre in folgendem Text wer Martin Luther war und was er mit der evangelischen Kirche zu tun hatte

Martin Luther – Mönch, Theologe und Professor

Martin Luther war ein Mönch, Theologe und Professor, der im 16. Jahrhundert lebte. Er übte Kritik an der katholischen Kirche und vor allem auch am Ablasshandel. Er wurde dadurch zu einer wichtigen Figur der Reformation. Die Reformation war eine Bewegung, die sich gegen bestimmte Praktiken der römisch-katholischen Kirche wandte und zu einem neuen Verständnis des Christentums führte.
Martin Luther kritisierte an der römisch-katholischen Kirche vor allem den Ablasshandel. Beim Ablasshandel ging es der Kirche darum Geld zu sammeln. Sie finanzierten damit den Bau von Kirchen und andere Projekte. Die Praxis des Ablasshandels war eng mit dem Konzept des Fegefeuers verbunden. Das Fegefeuer wurde als ein Ort angesehen, an dem Seelen nach dem Tod gereinigt wurden, bevor sie in den Himmel aufsteigen konnten. Die Kirche lehrte, dass die Sünden einer Person die Zeit, die sie im Fegefeuer verbringen müssten, verlängern könnten. Der Ablasshandel bot den Menschen die Möglichkeit, ihre Zeit im Fegefeuer zu verkürzen oder sogar vollständig zu vermeiden. Dazu mussten sie nur Ablassbriefe kaufen. Die Idee war, dass das Geld an Projekte gehen sollte, die den Gläubigen zugute kommen würden. Im Gegenzug sollten die Spender einen Ablass erhalten, der ihnen helfen würde, ihre Sünden und ihre Zeit im Fegefeuer zu reduzieren. In der Praxis wurde der Ablasshandel jedoch oft missbraucht. Einige Geistliche nutzten die Praxis, um ihren eigenen Reichtum zu erhöhen, und verkaufte Ablassbriefe an Menschen, die sich keine echte Buße leisten konnten. Da die allermeisten Leute zu dieser Zeit kein Latein oder Griechisch konnten, mussten sie den Aussagen der Kirche vertrauen. Selbst war es ihnen nämlich nicht möglich die Bibel zu lesen, da diese in Griechisch und Latein geschrieben war.
Außer dem Ablasshandel kritisierte Luther auch den mangelnden Fokus der kirchlichen Lehren auf die Bibel. 1517 veröffentlichte er 95 Thesen, in denen er diese Kritikpunkte und andere Aspekte der römisch-katholischen Kirche ansprach. Luthers Thesen und seine anderen Schriften inspirierten andere, sich der Bewegung anzuschließen, die später als die Reformation bekannt wurde. Die Reformation führte zur Entstehung mehrerer protestantischer Kirchen, darunter auch die evangelische Kirche.
Luther prägte viele der grundlegenden Prinzipien der evangelischen Kirche, einschließlich der Vorstellung von sola scriptura (die Bibel als die alleinige Autorität in Glaubensfragen) und sola fide (der Glaube an Christus als einziger Weg zum Heil). Luther übersetzte auch die Bibel ins Deutsche, was dazu beitrug, dass sie für viele Menschen zugänglicher wurde.

Letztendlich ist die Entstehung der evangelischen Kirche also eng mit der Reformation durch Martin Luther verbunden.