Viele Städte, die wir heute kennen, wurden im Mittelalter gegründet. Städte wurden oft an Kreuzungen wichtiger Handelswege, Flussübergängen, Hafenbuchten oder in der Nähe von Burgen, Klöstern und Pfalzen gebaut. Oft versuchten Stadtgründer Menschen anzuziehen, indem sie Vorteile wie zollfreien Handel, Schutz, Erbrechte oder Grundstücke für Kaufleute anboten.
Innerhalb dieser Städte waren die Zünfte sehr wichtig. Sie waren verantwortlich für die Qualitätskontrolle der Produkte, die Preisüberwachung und die Festlegung der Produktionsmengen.
In der mittelalterlichen Stadt hatten Juden meist eine Sonderstellung. Sie hatten kein volles Bürgerecht und mussten teils in separaten Vierteln leben. Der Handel mit Christen war ihnen oft verboten.
Ein weiteres wichtiges Konzept im Mittelalter war das Lehnswesen. Hierbei handelte es sich um ein System, in dem Land und Bodenrechte vom Lehnsherren als Belohnung für Dienstleistungen verliehen wurden. Diese Rechte wurden als „Lehen“ bezeichnet und waren oft an die Verpflichtung zu Kriegsdiensten geknüpft. Dieses System war mitverantwortlich für die Pyramidenstruktur der Gesellschaft, mit dem König an der Spitze.
Die bäuerliche Lebensweise und das bäuerliche Auskommen verbesserte sich im 9. Jahrhundert durch Neuerungen wie die Dreifelderwirtschaft, die Verwendung von Hufeisen und der Einführung der Sense. Die Dreifelderwirtschaft bezeichnet die Vorgehensweise, dass ein Feld von dreien brach liegt, damit sich der Boden erholen und neue Nährstoffe bilden kann. Hufeisen schützten die Hufe der Pferde und ermöglichte, dass die Pferde länger arbeiten konnten. Die Sense machte die Arbeit der Bauern einfacher, da sie sich nicht mehr so tief bücken mussten.
Im Mittelalter gab es Unterschiede zwischen hörigen und freien Bauern. Hörige Bauern hatten ihren Besitz dem Grundherrn übergeben und mussten keine Kriegsdienste leisten. Dreie Bauern hingegen mussten Kriegsdienste leisten.
Ritter boten im Mittelalter Schutz vor Feinden und Überfällen. Die Erziehung eines jungen Adligen zum Ritter begann bereits im Alter von sieben Jahren, als Page an einem fremden Hof. Hier lernte er wichtige Fähigkeiten wie Bogenschießen, Schwimmen, Jagen und Tischmanieren. Mit 14 Jahren wurde er zum Knappen und begleitete den Ritter überall hin. Mit 21 Jahren wurde er schließlich zum Ritter geschlagen.