Am Anfang des 16. Jahrhunderts wurde die Welt von verschiedenen gesellschaftlichen und religiösen Faktoren prägend. Dazu gehörten die Erfindung des Buchdrucks, der Fund von wertvollen Bodenschätzen, die Entdeckung Amerikas und auch der Thesenanschlag von Marthin Luther. Mit seinem Anschlag von 95 Thesen stellte Martin Luther zu dieser Zeit eine wichtige Figur dar.
Martin Luther wurde 1483 in Eisleben geboren. Er absolvierte seine Ausbildung in der Domschule und später an der Universität. Nach seinem Jurastudium entschied er sich für ein geistliches Leben und wurde zum Priester geweiht. Seine Turmerlebnisse und schließlich die Veröffentlichung der 95 Thesen im Jahr 1517 führten zu einem Bruch mit der katholischen Kirche. Auf dem Wormser Reichstag 1521 wurde Luther exkommuniziert, doch seine Ideen fanden Anklang bei vielen Gläubigen.
Die zentrale Frage, die Martin Luther sein Leben lang beschäftigte, war: Wie erreiche ich die Gnade Gottes als sündiger Mensch? Er setzte sich mit dem Ablasshandel und dem Konzept des Fegefeuers auseinander. Luther lehnte die Vorstellung ab, dass der Mensch durch gute Werke oder den Erwerb von Ablassbriefen sein Seelenheil erlangen könne. Stattdessen betonte er die Bedeutung des persönlichen Glaubens und des Vertrauens in Gottes Gnade.
Ein bekanntes Lied, das Luther dichtete, ist „Nun freut euch, liebe Christen g’mein“. In diesem Lied kommen reformatorische Erkenntnisse zum Ausdruck. Es verdeutlicht, dass Gott gerecht ist und alles für uns tut. Jeder Mensch hat ein freies Leben und kann nach seinen Vorstellungen leben. Die Vergebung der Sünden erfolgt allein durch den Glauben.
Martin Luther legte den Grundstein für die Reformation und prägte damit die Entwicklung des Christentums. Seine theologischen Ansätze und die Betonung der persönlichen Beziehung zu Gott beeinflussten nicht nur die Kirche seiner Zeit, sondern haben auch bis heute eine weitreichende Bedeutung.