Eine Vorsilbe ist ein kleines Wortteil am Anfang von einem anderen Wort. Im Deutschen gibt es viele Vorsilben, wie zum Beispiel „un-„, „vor-„, „ent-„, „ver-„, „über-„, um nur einige zu nennen.
Vorsilben können das Wort komplett verändern oder ihm eine spezifischere Bedeutung geben. Ein Beispiel hierfür ist das Wort „glücklich“. Wenn man die Vorsilbe „un-“ davor setzt, entsteht das Gegenteil „unglücklich“. Auch bei dem Wort „möglich“ verdreht die Vorsilbe „un-“ die Bedeutung ins Gegenteil: „unmöglich“.
Durch die Verwendung von Vosilben kann auch die Intensität bzw. das Ausmaß eines Wortes verändert werden. Ein Beispiel hierfür ist die Vorsilbe „über“. Ist ein Produkt „teuer“, wird durch hinzufügen der Vorsilbe „über“ die Bedeutung „überteuert“ daraus, was eine deutliche Steigerung darstellt.
Eine gute Kenntnis von Vorsilben ermöglicht ein besseres Verständnis von Texten, weil sich Wörter leichter verstehen und merken lassen.
Im Gegensatz zu Vorsilben sind Nachsilben Wortteile die nicht am Anfang, sondern am Ende eines Wortes hinzugefügt werden. Im Deutschen gibt es viele Nachsilben, wie zum Beispiel „-ung“, „-heit“, „-keit“, „-chen“ oder „-lein“.
Auch Nachsilben können das Wort oder dessen Bedeutung verändern oder ihm eine spezifischere Bedeutung geben (z.B. Haus => Häuschen). Viel häufiger jedoch verändern Sie die Wortart. Wenn man beispielsweise dem Wort „wahr“ die Nachsilbe „-heit“ hinzufügt, entsteht das Wort „Wahrheit“. Aus einem Adjektiv wird ein Namenwort.
Nachsilben können auch Tunwörter in Namenwörter verwandeln. Ein Beispiel hierfür ist das Wort „arbeiten“. Wenn man die Nachsilbe „-er“ hinzufügt, entsteht das Wort „Arbeiter“.
Mit Spielen kann das Thema Vorsilben und Nachsilben auch im Alltag in einer lockeren Atmosphäre geübt werden. Sagen sie ihrem Kind beispielsweise ein Wort und ihr Kind muss ein Wort mit der gleichen Vorsilbe oder Nachsilbe sagen. Alle anwesenden Kinder können mitmachen. Das Spiel kann so lange weitergehen, bis kein Spieler mehr ein Wort sagen kann.