So funktioniert Landgewinnung an der Küste

Durch Maßnahmen der Landgewinnung kann an der Küste versucht werden, neues Land zu schaffen. Dabei gibt es verschiedene Schritte, die nacheinander durchgeführt werden.

Zuerst werden Lahnungen gebaut. Das sind lange Dämme oder Molen aus Stein oder Beton. Sie sollen verhindern, dass die Wellen das Land wegspülen. Die Lahnungen brechen die Wellen und schützen das Küstenland. Durch die Anwesenheit der Lahnungen wird das Wasser langsamer. Dadurch setzen sich Schlick und andere Sedimente ab. Schlick besteht aus Schlamm, Sand und Ton. Es dauert eine Weile, bis sich genug Schlick angesammelt hat.

Wenn genügend Schlick da ist, werden Grüppen gegraben. Das sind Kanäle im abgesetzten Schlickgebiet. Die Grüppen helfen dabei, das Wasser abfließen zu lassen und das Land trockener zu machen.

Mit der Zeit siedeln sich Pflanzen auf dem abgesetzten Schlick an. Der Boden wird stabiler und es bildet sich eine fruchtbare Schicht. Besonders Gräser und Schilf wachsen dort gut und stabilisieren den Boden.

Um das neue Land vor Überschwemmungen zu schützen, werden Deiche gebaut. Deiche sind Erdwälle bzw. Mauern, die das Wasser bei Flut abhalten. Sie umgeben das neue Land und halten es sicher.

Nachdem das neue Land eingedeicht wurde, kann es beliebig genutzt werden. Man kann darauf zum Beispiel Landwirtschaft betreiben oder Häuser und Straßen bauen. Die Landgewinnung an der Küste erweitert das nutzbare Land.

Die Landgewinnung an der Küste kann einige Probleme mit sich bringen. Der Bau von Dämmen und Deichen verändert den natürlichen Fluss von Sand und anderen Sedimenten entlang der Küste. Dadurch kann es an anderen Küstenabschnitten zu Erosion kommen, weil sie nicht mehr genügend Nachschub an Sand bekommen.

Die Gewinnung von Land an der Küste kann sehr teuer sein. Außerdem müssen die Dämme und Deiche regelmäßig gewartet werden. Obwohl Deiche dazu dienen, das Land vor Überschwemmungen zu schützen, besteht immer noch die Gefahr, dass sie bei extremen Wetterbedingungen versagen. Ein gebrochener Damm kann dann zu großen Schäden an dahinter liegenden Gebäuden, Flächen und Infrastruktur führen.