Der Hinduismus

Erfahre mehr über den Hinduismus, das Kastenwesen und die Person Mahatma Gandhi

Der Hinduismus

Der Hinduismus ist eine alte Religion, die in Indien ihren Ursprung hat. Sie ist sehr vielfältig und beinhaltet viele unterschiedliche Glaubensvorstellungen und Praktiken. Ein zentraler Aspekt des Hinduismus ist die Vorstellung von Karma, dem Gesetz von Ursache und Wirkung. Hindus glauben, dass das, was man tut, Auswirkungen auf das eigene Schicksal und das Leben nach dem Tod hat. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Verehrung von Göttern und Göttinnen, wie zum Beispiel Vishnu, Shiva oder Kali. Diese werden oft mit bestimmten Symbolen und Handlungen verehrt, wie das Beten vor einem Altar oder das Durchführen von Puja-Zeremonien.
Die Hindus haben auch eine Vielzahl von heiligen Schriften, darunter die Veden, die Upanishaden und die Bhagavad Gita. Diese Schriften enthalten Geschichten, Gedichte, philosophische Überlegungen und religiöse Praktiken. Ein weiterer wichtiger Aspekt des Hinduismus ist die Kastengesellschaft, in der Menschen in bestimmte Kasten oder soziale Gruppen eingeteilt werden. Jede Kaste hat ihre eigenen Regeln und Vorschriften, die das tägliche Leben und die sozialen Beziehungen bestimmen.

Das Kastenwesen

Das Kastenwesen in Indien ist eine soziale Struktur, die auf einer tief verwurzelten Hierarchie basiert. Es gibt vier Hauptkasten oder Varna, die Brahmanen (Priester und Gelehrte), Kshatriyas (Krieger und Herrscher), Vaishyas (Händler und Bauern) und Shudras (Diener und Arbeiter) genannt werden. Außerhalb dieser Kasten gibt es auch eine Gruppe von Menschen, die als “Unberührbare” bezeichnet werden und traditionell als unrein und von niedrigem sozialem Status angesehen werden. Jemandes Kaste wird von Geburt an bestimmt und ist normalerweise erblich. Es ist sehr schwer, in eine höhere Kaste aufzusteigen, obwohl es in der modernen indischen Gesellschaft Anstrengungen gibt, diese Praxis zu beseitigen. Jede Kaste hat ihre eigenen Regeln und Vorschriften, die das tägliche Leben und die sozialen Beziehungen bestimmen. Zum Beispiel haben Brahmanen bestimmte Verhaltensregeln, die sie befolgen müssen, um ihre Reinheit und Heiligkeit zu wahren, während Shudras oft beschränkte Zugangsmöglichkeiten zu Bildung und beruflichem Fortkommen haben. Das Kastensystem ist eine sehr komplexe und umstrittene Tradition in Indien. Es wurde von vielen als ungerecht und diskriminierend angesehen und hat dazu geführt, dass bestimmte Gruppen von Menschen in der Gesellschaft benachteiligt wurden.

Mahatma Gandhi

Mahatma Gandhi war ein indischer Staatsmann und Freiheitskämpfer, der für seinen gewaltfreien Kampf gegen die britische Kolonialherrschaft in Indien bekannt ist. Er wurde am 2. Oktober 1869 in Porbandar, Gujarat, geboren und wuchs in einer wohlhabenden Familie auf. Gandhi studierte in Großbritannien Jura und kehrte später nach Indien zurück, um als Anwalt zu arbeiten. Während seiner Arbeit sah er die Ungerechtigkeiten, denen die Menschen in Indien unterworfen waren. Deshalb begann er, sich für die Unabhängigkeit seines Landes einzusetzen.

Gandhi entwickelte die Philosophie des gewaltlosen Widerstands, die als Satyagraha bekannt ist. Er glaubte daran, dass man durch gewaltlose Proteste und zivilen Ungehorsam Veränderungen bewirken könne. Gandhi war ein Meister der Organisationskunst und rief zu Boykotten, Streiks und Hungerstreiks auf, um seine Ziele zu erreichen. Gandhi war auch ein Vorkämpfer für die Gleichberechtigung von Frauen und die Abschaffung des Kastenwesens in Indien. Sein berühmtestes Zitat lautet: “Sei du selbst die Veränderung, die du in der Welt sehen willst.” Im Jahr 1947 erreichte Gandhi schließlich die Unabhängigkeit Indiens von der britischen Kolonialherrschaft. Leider wurde er nur wenige Monate später im Januar 1948 von einem fanatischen Hindu ermordet.

Mahatma Gandhi war ein bedeutender Freiheitskämpfer und gilt noch heute als Symbol des gewaltlosen Widerstands und der Freiheit.