Beim Lernen auf Klassenarbeiten ist die Verlockung groß, kurz vor der Klassenarbeiten die Inhalte und Regeln auswendig zu lernen, die Klassenarbeit zu schreiben und dann alles wieder schnell zu vergessen. Mit dieser Vorgehensweise ist es oft möglich, effizient eine gute Note in der Klassenarbeit zu erreichen.
Dennoch hat diese Vorgehensweise einen großen Nachteil. Auswendiggelerntes Wissen hat eine begrenzte Haltbarkeit. Es wird schnell wieder vergessen, wenn es nicht regelmäßig angewendet oder wiederholt wird.
Viel besser ist es, mehr Wert auf das Verstehen von Regeln und Konzepten zu legen. Wenn Wissen in einem breiteren Kontext eingebettet und mit anderen Ideen und Konzepten verknüpft ist, kann das menschliche Gehirn das Wissen besser verstehen und für eine spätere Verwendung abrufen.
Konzepte, die du wirklich verstanden, hast bleiben in deinem Gehirn sehr lange erhalten und du kannst sie auf andere Probleme anwenden. Es ermöglicht dir, eine Grundeinschätzung und Intuition zur Lösung von einer Vielzahl von Problemen.
Verstandenes Wissen ist meist interessanter und motivierender als stures Auswendiglernen. Wenn du erkennst, wie Mechanismen zusammenhängen und wie diese in der realen Welt Anwendung finden kann das eine Begeisterung wecken, dich noch mehr mit dem Thema und den Mechanismen auseinanderzusetzen.
Es lohnt sich also, bei der Vorbereitung auf eine Klassenarbeit nicht nur an die Note und den kruzfristigen Erfolg zu denken. Versuche, die Mechanimen und Strukturen des Unterrichtsthemas zu erkennen. Die Einschätzung über Mechanismen und Strukturen wird dir möglicherweise Lebenslang erhalten bleiben, während du auswendig gelerntes Wissen wahrscheinlich wieder schnell vergessen wird.
Das heißt nicht, das auswendig lernen immer schlecht ist. Beim auswendiglernen von Vokabeln ist unumgänglich und auch in anderen Bereichen kann es sinnvoll sein, Fakten zu kennen. Aber das Verstehen ist das ultimative Ziel des Lernens, das dich wirklich weiter bringt.